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Tommi – der Laborbeagle

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doch entschieden zu weit gehen würde. Wo sollen sich die Tiere denn dann überhaupt noch ohne Leine frei bewegen dürfen, außer in der Wohnung oder im Garten?
Als ich sie fragte, ob sie den Viehtransport gesehenen habe, bejahte sie das. Und ob sie daran gedacht habe, wohin die Reise für die Kühe ging. Ja, aber von irgendwas müssen die Viehhalter doch auch leben, kam es spontan aus ihr heraus. Mir fiel dazu nur der Vergleich ein, dass die Waffenhersteller sich des gleichen Argumentes bedienen würden, um ihre Tod bringenden ?Produkte? herstellen und zu Geld machen zu können. Ein weiteres Beispiel für die Unsinnigkeit einer solchen Begründung für etwas, was wir Menschen eigentlich schon längst hätten hinter uns lassen sollen und auch können, wäre doch, die Existenzberechtigung der Zigarettenindustrie mit dem gleichen Argument zu begründen. Auch die Produzenten dieser Tod und Krankheit bringenden Suchtmittel wollen schließlich auch davon leben, um es profan auszudrücken. ?Na ja?, reagierte die Frau darauf etwas verunsichert. Ich legte nach. Es müssen so viele Tiere daran glauben, weil wir Menschen zu viel Fleisch fressen. Hier stimmte sie mir erleichtert zu. Ja, das ist das Problem, meinte sie. Meine Frage, was ihr in dem Moment, als die Tiere im Viehtransport an ihr vorüberfuhren, durch den Kopf ging, beantwortete sie mit einem beredten Schweigen.
Liebe Frau, holte ich jetzt aus, zugegeben, ein weit her geholter Vergleich, oder auch nicht, ist zum Beispiel, wie sich die Menschen verhalten haben während der unseligen Nazizeit, als die Judentransporte in die Lager und damit in den Tod der Menschen stattfanden. Jeder wusste doch, wohin die Reise der Menschen damals ging. Und keiner hat darüber nachgedacht, was da gerade ablief. Kaum jemand hat sich damals schuldig gefühlt. Keiner wollte sich damit auseinandersetzen!

Und bei Tiertransporten heute verhalten sich die meisten Menschen ebenfalls total verantwortungslos, gedankenlos, mitleidslos und unbeteiligt. Die Viecher sind letztlich auch nur wie wir Kreaturen Gottes. Das sage ich als Atheist. Unser allgegenwärtiger Gleichmut zeigt auf erschreckende Weise, auf welchem Entwicklungsstand wir uns tatsächlich befinden. Wir sind nicht wirklich einen wesentlichen Schritt auf dem Wege unserer geistig-moralischen Entwicklung vorangekommen. Wir sehen diesen ungeheuerlichen Vorgang, dieses unverzeihliche Tun als Gott gegeben an. Ich nicht, wohl gemerkt. Ich bin mir aber sicher und bin davon überzeugt, dass, wenn heute wieder Menschen von unseresgleichen auf ?Transport? geschickt werden würden, wir uns genauso wie anno dazumal dazu verhalten würden.

Tommi ist jetzt über ein Jahr bei uns und hat sich schon recht gut eingelebt. Er ist selbstbewusst geworden, bellt andere Hunde an, wenn wir unterwegs sind, zwar nicht jeden, aber wenn, dann groß oder klein. Natürlich versuchte ich geduldig, geradezu stoisch, ihn davon abzubringen. Mühsam, aber das Bemühen macht Fortschritte. Jetzt hört Tommi auch ganz sicher auf seinen Namen, tollt ausgelassen im Haus umher, wenn wir uns mit ihm beschäftigen und sein Lieblingsspielzeug immer wieder herumwerfen. Dann hechtet er hinterher, greift es mit der Schnauze, zerrt daran, stellt eine Vorderpfote drauf und beginnt, es zu zerpflücken. Auf diese Weise ist schon manches der Spielzeuge vernichtet worden. Selbstverständlich unterbrechen wir dieses Tun und lenken ihn davon ab. Man muss eben auf Draht sein.

Seit Anfang Juni 2010 ist ein neues Familienmitglied bei uns eingezogen. Ein Kater, pechschwarz, weißer Latz, weiße Barthaare und blitzende Augen. Ein ganz aufgewecktes Kerlchen. Eine Dorfbewohnerin hat ihn bei uns abgegeben, weil sie ihm kein Zuhause hat bieten wollen. Angblich hatte der bereits im Haus lebende Kater etwas dagegen. Das entspricht keineswegs unseren eigenen Erfahrungen. In all den Jahren haben wir immer wieder mal eine Katze oder einen Kater aufgenommen. Die neuen Mitbewohner sind noch jedesmal von den alteingesessenen Artgenossen mehr oder weniger schnell akzeptiert worden.

Unser schwarzer Kater heißt jetzt Anton, nachdem wir ihn zunächst für ein weibliches Tier gehalten und es zunächst Anna getauft hatten. Noch am selben Tag, als ich Anton bei seiner Katzenwäsche beobachtete, sah ich jedoch das eindeutige Merkmal seiner tatsächlichen Befindlichkeit. Es war ein kastriertes Katerchen! Es dauerte nicht lange, und beide Vierbeiner waren sich in amüsanter und rührender Weise nahe gekommen. Hier einpaar aussagekräftige Fotos.




Tommi mit seinem Freund, Kater Anton.

Bringt den Glauben nicht ins wanken: Effektiver als im Beichtstuhl Bußetun, sind in gute Taten umgesetzte Gedanken ...

(kdr)

Fortsetzung folgt ...


Für uns ein Trampelpfad ...


Oh Täler weite Höhen ...


... mit Blick ins Dorf und das Zittauer Gebirge.


Hier bin ich, hier bleib ich ... Tommi verharrt in der Beagle-Starre.


... ich bin noch am überlegen.


... oder soll ich doch weiter laufen?


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