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Tommi – der Laborbeagle


5. Tag - Tommi erklimmt jetzt die Treppe ohne Scheu, immer an der Wand lang geht es nach oben. Wenn man sich oben aufhält, kommt er ohne Zuruf hinauf. Abwärts muss ich noch nachhelfen, klappt aber immer besser. Einmal konnte er nach der ersten oberen Stufe den Rest alleine schaffen.

Er hat vorhin etwas getrunken, aber noch nichts gefressen, außer ein Häppchen gekochtes Hühnerfleisch (was wir nicht alles anstellen ...dem Hund zuliebe). Tommi markiert noch aktiv an allen möglichen Stellen im Haus. Das kann ja heiter werden. Noch am Vormittag: Tommi beginnt alleine die Treppen herunterzukommen. Offenbar ist er sehr ehrgeizig. Jetzt rennt er ab und zu nach oben und kommt, ohne gerufen zu werden, auch wieder herunter. Wie sich zeigt, hat er inzwischen richtig Spaß daran und poltert die Treppe rauf und runter. Uns freut's.
Beim Spazieren gehen mit Frauchen Gudrun holt sich Tommi eine blutige Nase. Links oben an der Spitze eine kleine Rissverletzung und ein winziger Hautfetzen. Vermutlich von dem eigentlich braven, aber großen, braunen Hund eines Dorfbewohners, den wir gelegentlich sogar streicheln konnten. Ich meine nicht den Dorfbewohner. Zu Hause gleich die Wunde desinfiziert und mit Silicea-Salbe behandelt. Die Begegnung mit Beagle Franzl vom Nachbarn Werner Sch. (hält seinen von einem skrupellosen Züchter stammenden Rüden erbarmungslos im Zwinger) war friedlich verlaufen.

Franzel befand sich allerdings im Zwinger, wo er anfangs heulte und kläglich bellte, sich dann ein wenig beruhigte, aber immer noch aufgeregt hinter dem Zaun Hin und Her sprang, sich am Zaun aufrichtete, seine Schnauze durch den Maschendraht des Zaunes steckte und dann verzweifelt zu graben anfing. Er wollte raus. Unser Tommi verhielt sich hier völlig ruhig.
6. Tag
Tommi hat keine Angst mehr, die Treppe zu benutzen. Es machte ihm inzwischen sogar Vergnügen. Er pinkelt noch hier und da im Haus ans Möbiliar, aber was soll's. Seit gestern Abend hat er nichts mehr gefressen. Auf der Autofahrt nach Zittau hat er wieder gebrochen. Nur Magensäure. Bis jetzt immer noch nichts gefressen. Das angebotene Wiener Würstchen hat er tunlichst ausgeschlagen. Lediglich einige Stückchen Hartkäse hat er genommen. Wenigstens etwas. Das mit der Magensäure macht mir Sorgen.
05.06.09
Tommi hat gegen 9.20 Uhr tatsächlich angefangen, Trockenfutter aus der Hand und dann aus dem Napf zu fressen. Erst das von "Bosch" hat er angenommen! Auch kleine Hartkäsestückchen hat er gern gefressen. Gegen 18 Uhr hat er uns zur Freude dann recht zügig Bosch-Trockenfutter weggeputzt. Das Schnurzen beim Zerbeißen der Kroketten klang wie Musik in unseren Ohren.
06.06.09
Beagle Tommi hat gegen 16 Uhr wieder das Bosch-Trockenfutter gefressen, aber nicht die erforderliche Menge. Getrunken hat er auch, den ganzen Napf leer gemacht. Tommi hat erstmals auf dem oberen Flur auf den runden Teppich und einen Läufer geschissen, gegen 21.30 Uhr. Bloß gut, dass der Stuhlgang feste Konsistenz hatte. Erstaunlich, was uns Menschen alles glücklich machen kann. Tommi rennt wie in Panik auf dem oberen Flur herum und hat offenbar ein Problem mit den Ohren, oder hinter den Ohren. Nach Kraulen der Ohren beruhigt er sich wieder.


07.06.09 Tommi frisst gegen 3.30 Uhr. Er rennt aufgeregt herum. Nimmt mich dabei nicht einmal wahr. Dann springt er wieder auf seinen Schlafplatz. Um 4.30 Uhr rennt er erneut herum. Dann liegt er wieder ruhig auf seinem Sofa. Um 6.15 Uhr gehe ich mit ihm vor die Haustür und laufe durch den Garten. Dabei entdecke ich sein Häufchen unterm Kirschbaum. Zu welcher Zeit am Morgen er das gemacht hat, keine Ahnung.
Nach dem Rundgang durchs Dorf um 7.20 Uhr habe ich mit dem Klicker und Käsestücken begonnen, ihm das Kommando "Sitz" nahezubringen. Leidliche Reaktion. Tommi legt sich erstmalig in das flache Bettchen, nachdem ich es an der Seite meines Sessels im Wohnzimmer platziert habe. Außerdem fängt er an, in hohem Tempo durchs Zimmer zu sausen. Er legt plötzlich verspielte Phasen an den Tag.
Katzen kann Tommi offenbar noch nicht einordnen. Er nähert sich zunächst in geduckter Haltung und vorgeschobener Schnauze. Meist macht er um diese unbekannten Wesen einen großen Bogen. Mit Kater Schnurri jedoch hat er bereits eine geringe Distanz auf der Terrasse erreicht. Schnurri verharrt auf seinem Platz, ein wenig fauchend und lässt Tommi bis auf 5 cm zu sich heran.

08.06.09 Die kleinen, dünnen Diskscheiben aus glänzendem Blech kommen jetzt zum Einsatz. Erst Mal soll sich Tommi an den Klang gewöhnen. Dann kann damit das Training beginnen. Es soll ihn davon abhalten, etwas zu tun, was er nicht soll. Bei der Verwendung solcher Hilfsmittel gehen offenbar die Meinungen der Fachleute auseinander, was mich ein bisschen irritiert. Die Theorie und Praxis sind ohnehin schwer genug auf die Reihe zu kriegen. Tommi erledigt um 21.30 Uhr sein großes Geschäft im oberen Flur direkt auf dem Läufer vor der Truhe, nachdem er sein Futter aufgefressen hat. So wollten wir's eigentlich nicht wieder haben. Die Stellen, wo er sich entleert hat, habe ich mit Essigwasser besprüht. Das soll ihn davon abhalten, an gleicher Stelle selbiges zu tun. Wenn's hilft.

09.06.09 Beim Mittagsrundgang außerhalb des Grundstückes großes Geschäft erledigt. Unser Hund scheißt immer dort hin, wo wir es nicht liegen lassen können.
10.06.09 Tommi wird gegen 23.50 Uhr sehr aktiv, rennt herum, wälzt sich und schnappt mit geöffneten Maul nach oben ins Leere. Daraufhin gehe ich mit ihm nach draußen und laufe einige Runden ums Haus. Gegen 0.30 Uhr macht er vor dem Schuppen sein großes Geschäft. Dann sind wir wieder ins Bett.
11.06.09 Gegen 4.30 Uhr springt Tommi von seinem Schlafplatz auf und rennt aufgescheucht im Zimmer herum. Es geht wieder in den Garten. Nach ca. 10 Minuten wieder zurück. Nach einigen Minuten schließlich begibt er sich wieder auf sein Sofa. Gegen 6.30 Uhr will er nicht einmal aufstehen. Der Bursche ist hundemüde. Ihm ist es egal, wie's mir, seinem Herrchen, geht. Hundsgemein! Beim Morgenspaziergang auf dem Schanzberg erledigt er nochmals sein großes Geschäft, gegen 7.30 Uhr.
Die Fahrt nach Zittau war ein Fiasko. Tommi hat auf der Hinfahrt und auf der Rückfahrt gebrochen. Nur Magensäure und einpaar Käsestückchen. Mehr hatte er ja nicht gefressen. Eine Anfrage beim Tierarzt von Fressnapf.de brachte die Info, den Hund nicht mit leerem Magen die Autofahrt antreten zu lassen. Das war einleuchtend. Das Futter bindet einen Teil dieser aggressiven Säure. Er speichelt enorm viel auf dem Rücksitz. Dabei schüttelt ab und zu den Kopf, so dass der Speichel herumfliegt. Tommi speichelt bereits beim Einsteigen ins Auto, so regt ihn das auf.

12.06.09 Tommi träumt offenbar wieder schlecht. Er jault im Schlaf ganz laut auf. Um 4.45 Uhr wird er durch laute Geräusche draußen wach und springt auf. Ein Rettungswagen steht vor dem Haus vom Nachbarn. Vermutlich wird Werner Sch. wieder ins Krankenhaus gebracht. Diese Vermutung sollte sich später bestätigen. Ich dachte gleich an Franzl. Beim Spaziergang ab 7.30 Uhr kotet Tommi im Bachweg um 7.40 Uhr. Auf dem Rückweg in Richtung Fußballplatz bockt er plötzlich und will nicht mehr laufen. Eine Fußballspielernatur? Das geht so bis Höhe Feuerwehr. Bis dorthin habe ich ihn veranlasst, im Trab hinter mir her zu rennen. "Ich bin doch nicht bei der Feuerwehr", jaulte er mir zu. Ich hab's einfach ignoriert.
Gewicht vom Hund ist 11 Kg. Der Beagle hat ganze 2 kg abgenommen! Wieder ein Grund zur Sorge. Um 21.30 Uhr sind wir ins Bett. Tommi ließ sich wieder auf seinen Schlafplatz tragen (dieser faule Hund!), wo er allerdings sofort wieder aufstand und im Zimmer herumhechtete. Ein Signal!? Ich stieg wieder aus dem Bett und dirigierte ihn schleunigst nach draußen in den Garten. Unsere Runde ging über die Terrasse immer an der Wand lang. An der Wassertonne hob er gnädig das Bein, dann rannte er pfeilschnell in Richtung Schuppen.

Nach einem kurzen Gespräch mit meiner Nachbarin, die trotz der fortgeschrittenen Zeit zusammengekauert neben ihrem kleinen Fischteich saß und (heimlich) eine Zigarette rauchte und dabei jämmerlich fror, ging ich Tommi nach. Die Nachbarin indes blieb hocken. Erst entdeckte ich meinen Schlawiner nicht, dann aber sah ich ihn vor der Schuppentür, wie er gerade sein dort in drei Portionen abgelegtes Kothäufchen verließ. Es war jetzt 21.40 Uhr. Ich ging zum Car-Port zum Papierspender und dachte, "Auch Scheiße kann einen direkt glücklich machen." Mit der Hälfte eines Papiertuches nahm ich pikiert den Scheiß auf und trug ihn zur Haustür, um ihn dann im Klo verschwinden zu lassen. Wenn das mit jedem Scheiß immer so einfach wäre. Tommi lief - ich ihm nach - nochmals eilig zurück, schnupperte etwas verwundert an den Stellen, wo der Kot gelegen hatte, so als wollte er sagen "Ich hab ich doch was gemacht, nicht?" und hechtete mir dann entspannt nach. Gemeinsam gingen wir wieder ins Haus. Diesmal sprang er ohne langes herumrennen gleich auf sein Sofa. Die Nachtruhe konnte beginnen.

13.06.09
Gegen 4 Uhr morgens musste ich Pinkeln. Zwar heißt es immer Durst sei schlimmer als Heimweh, aber das stimmt nicht ganz. Tommi blieb liegen. Er hatte wieder Alpträume, in denen er laute Geräusche von sich gab, die meinen Puls in die Höhe trieben und das Herz wummern ließen.


Beagle Tommi fühlt sich geborgen.


Beagle Franz einsam im Zwinger


Beagle Tommi versucht sich im Treppen-Absteigen


Beagle Tommi: "Mir geht's gut."


Was guckst du?


Spaziergang mit Frauchen.


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